Jesaja 60,1+2;  Predigt:

 

„ Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. “

 

Was leuchtet uns voran? Was zieht uns vorwärts? Welche Hoffnungen haben wir für die Zukunft unseres Lebens? Was machen wir aus unserem Leben? Als praktizierende Christen haben wir sehr viele Vorgaben und Vorteile. Denn gerade unser Gott befähigt uns zum Leben. Er macht uns zu sehr lebenstüchtigen Menschen, die ihre Aufgaben erkennen und diese in aller Treue ausführen können. Er befähigt uns zum Dienst am Menschen und schenkt uns darüber die wahre Erfüllung unseres eigenen Lebens.

Voll Zuversicht dürfen wir in die Zukunft gehen. Voll Vertrauen in die Führung Gottes leben wir in die vor uns liegenden Tage hinein. Letztlich ist es unser Glück, dass wir im Glauben jeden Tag aus Gottes Hand nehmen dürfen. Das unvergängliche Leben befähigt uns, in rechter Weise das Nächstliegende zu bewältigen. Gott garantiert uns die beste Erledigung all unserer Anliegen; die ewiggültigen Antworten auf all unsre Anfragen; und die wahre Erfüllung all unserer Begehren. Denn alle unsere Sehnsüchte finden hier das rechte Ziel.

Das Angebot Gottes steht! Jesus Christus schaufelte für uns den Weg ins Paradies frei. Der Heilige Geist öffnet unsre inneren Augen, sodass wir die Chancen Gottes erkennen und ergreifen dürfen und können. Je einfältiger wir das glauben und ausleben, umso größer sind die damit verbundenen Erlebnisse. Dann schmunzeln wir über die Menschen, die das Leben sehr kompliziert machen. Wir müssen die nicht mehr ernst nehmen, die in Bezug auf die Zukunft sehr schwarz sehen und Angst verbreiten. Wir sind traurig über die, die mit allen Mitteln, - auch mit christlichem Anstrich -, alles an sich reißen. Das alles haben wir nicht mehr nötig.

Es ist keine Schadenfreude, wenn Jesus einmal darüber einen Lobgesang anstimmte; Mt 11,25f: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du deine Weisheit den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart. Ja, Vater, denn so hat es dir wohl gefallen. Und dann fährt er fort: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken! D.h. Kommet alle, die ihr die Mühsalen und Lasten des Lebens tragt, ihr findet in Jesus den Zugang zur wahren Erfüllung. Dieser Lobgesang wird auch zum Schlager unseres Lebens. Denn wir erleben damit den Zugang zum Paradies Gottes. Nach diesem Text schenkt uns Gott drei Erkenntnisse: 1) Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. 2) Über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3) Deshalb mache dich auf, werde licht!

 

1) Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker. Wir erwarten von dieser Welt nicht das Letzte, obwohl wir durch unsren Gott zu den besten Bürgern eines Staates geworden sind. Der König Salomo hat in den 12 Kapiteln seines Predigerbuches erklärt, was wir von dieser Welt halten. Er beschreibt es, - überblickend gesagt -, mit: „Alles ist eitel; und alles Eitle vergeht!“ Und dann nennt er der Reihe nach die einzelnen Gebiete: z.B. alles Irdische, alles Streben nach Weisheit, alle Torheit und Weisheit, alle Volksgunst, aller Reichtum, .... ist eitel, ganz eitel! Als das Hauptergebnis, als die Lösung nennt er: Fürchte Gott und halte seine Gebote! Und das darf auch zur Hauptsumme all unserer Erkenntnisse werden.

Wir wissen, dass Lügen kurze Beine haben; dass Streit, Krieg und Rechthaberei keinen Frieden bewirkt; dass Ellenbogentechnik, Rangstreitereien und eine noch so feine Art von Mobbing keine Zukunft hat. So etwas erleben wir zwar immer wieder. Das ist diese Finsternis und dieses Dunkel, von dem der Prophet spricht. Aber wir lassen uns davon nicht mehr beeindrucken.

Dazu kommt, - das wissen wir auch -, dass diese Welt nicht nur um uns herum, sondern auch in uns selbst ist. Paulus sagt es in Römer 7 so: Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt! Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. ... Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?

Ein Sprichwort sagt: Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung. Letztlich steht dahinter die Barmherzigkeit Gottes, wenn er in uns die Finsternis und das Dunkel zeigt. Denn er zeigt uns den Weg heraus; einen wesentlich besseren Weg, eine wesentlich bessere Bewältigung all unserer Anliegen und Nöte. Wenn uns die Angst überfallen will; wenn wir mit unserem Fleisch und Blut zu kämpfen haben; wenn uns Schwierigkeiten und Nöte belasten; wenn Sorgen und Enttäuschungen sich wie dunkle Schatten auf uns legen wollen; ja wenn wir am Nullpunkt unseres Lebens angelangt sind; - so können wir doch wie Paulus sprechen, was er sofort nach der oben genannten Aussage bezeugt: Dank sei Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Denn es gibt nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind!

 

2) Über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Gottes Angebot hält, was es verspricht. Seine Versprechungen, Verheißungen enttäuschen uns nicht! Seine Erfüllungen sind nicht von kurzer Dauer, sondern lassen uns das ewige Leben erleben. Darüber können wir unserem Gott das beste Zeugnis ausstellen! Und was ist solches Zeugnis? Es ist letztlich das Wort Gottes, das uns verkündigt wird und das wir weiter sagen, bezeugen.

Hinter solchen Erlebnissen steht unser gesamtes Glaubensleben. Was wir da erleben, können wir zwar nie den Menschen beweisen. Aber wir persönlich wissen, dass das Erlebte die einzige Wahrheit und die beste Lebensbewältigung darstellt. Deshalb bezeichnen wir so etwas als unsere Glaubensgewissheit. Zusätzlich wissen wir, dass wir das, das wir jetzt glauben, auch einmal schauen werden.

Gottes Angebote, Größe und Herrlichkeit stehen für uns über, bzw. hinter der Wirklichkeit dieser Welt. Für uns Glaubende ist der Vorhang zerrissen, der sonst noch dazwischen hängt. Der Engel, der vor dem Tor des Paradieses steht, lässt uns im Glauben hindurch und eintreten. Da gibt es diese Grenze, Abgrenzung nicht mehr. Wir dürfen mit dem wahren Leben in Verbindung treten. Wir schöpfen großen Nutzen aus unserer sog. „Stillen Zeit“, in der wir mit Gebet und Bibellese vor Gott treten dürfen. Hier springt der Funke Gottes auf uns über. Hier bewahrheitet sich für uns all das, was uns die Väter und Mütter des Glaubens vorgelebt hatten. Hier geraten wir ins Kraftfeld Gottes, das uns den ganzen Tag über begleitet.

Darüber erfahren wir etwas von der Neuschöpfung Gottes, in die wir mit hinein genommen sind. Folgendes ist sehr menschlich gesprochen: Wir erfahren, dass Gott nicht so dumm ist, und sich ein zweites Mal seine Schöpfung verderben lässt. Deshalb muss diese Neuschöpfung im Verborgenen bleiben. Gerade das ist die Garantie dafür, dass sie ewigen Bestand hat. – Über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

 

3) Deshalb mache dich auf, werde licht! Dieses Wort „licht“ ist nicht groß, sondern klein geschrieben. D.h. Ich muss nicht ein Licht, eine Leuchte sein, sondern für Gott transparent, durchscheinend werden. Die besten Bilder dafür ist ein Dia oder ein buntes Kirchenfenster. Diese beginnen erst zu leuchten, wenn ein Licht hindurch fällt, eine fremde Lichtquelle sie zum Leuchten bringt. Für uns ist dieses Licht Jesus Christus. Er allein bewirkt, dass unser Leben zu leuchten beginnt.

Gott verlangt von uns keine Leistung, keine Vorleistung, kein Können, keine Bezahlung irgend einer Art. Das Einzige, das nötig ist, ist unsere innere Öffnung, unsere Bereitschaft, ihn in unser Leben herein zu lassen, ihn in uns handeln und wirken zu lassen.

So dürfen wir zu ihm kommen, so wie wir sind. Er zeigt uns dann, was fällig und zu tun ist; wie wir uns zu verhalten haben. Dann bleibt es nicht aus, dass Gott unser Leben verändert, prägt und gestaltet. Und das geschieht immer zum Guten, zum Aufbauenden, zum Frieden und zum Segen der Menschen. Gott besitzt so viel Energie, sodass auch unser Leben davon ergriffen, geprägt und bestimmt wird. Das motiviert und mobilisiert uns. Dann fließt unser Leben von seinem Lebensstrom über. Dann nehmen wir aus seiner Fülle Gnade um Gnade.

Früher hätte man gesagt: Gott ist kein „Pfennigfuchser“. Das Wort „Centfuchser“ hat sich noch nicht eingebürgert. Er überhäuft uns mit seinen Gaben. In selbstverständlicher Art und Weise dürfen wir täglich aus seinen Schätzen schöpfen. Und dabei gibt es die „Goldene Regel“: Je mehr wir davon austeilen, umso mehr haben wir auch persönlich davon. Denn in Glaubensangelegenheiten verliert alles an Wert und Inhalt, was wir nur für uns selbst gebrauchen wollen. Wenn wir es aber weiter geben, also dafür durchscheinend sind, bekommt unser Leben Glanz, Herrlichkeit, Freude, Adel und Größe.

Also bleiben wir nicht im Finstern sitzen. Blasen wir nicht Trübsal. Verbreiten wir nicht Klage, Angst und Schrecken. Sondern machen wir uns auf. Gott schafft es, dass unser Leben licht und hell wird. Er hat uns so vieles anvertraut. Geben wir das tunlichst weiter. Besinnen wir uns immer wieder darauf, wie wir uns aufmachen können. Alles andere tut dann Gott. Haben wir dann auch nie Ausreden und Ausflüchte. Dann teilt uns Gott den Raum zu und die Zeit ein. Da erleben wir ausgefüllte Stunden, Tage, Jahre, ja ein ganz ausgefülltes Leben bis zum Tode und weit darüber hinaus. Da wissen wir, was die Stunde geschlagen hat, wo unsere Aufträge liegen und wozu wir auf dieser Erde sind. Darüber werden wir zu sehr glücklichen Menschen, die sehr vieles verkraften und aushalten können.

Mache dich auf, werde licht! Für uns ist Licht in Sicht. Wenn sich einer bei einer Bergtour im Dunkeln verlaufen hat und er am Ende seiner Kräfte ist; wie froh ist er dann, wenn ein Licht in Sicht ist; wenn plötzlich aus dem Dunkeln das Licht eines Hauses kommt. Das hilft ihm aus der Not und es geht weiter. Das gilt für alle Lebensbereiche dieser Welt, die oft sehr finster und dunkel sein können. Darüber geht der Herr auf. Darüber erscheint seine Herrlichkeit. Überall auf dieser Erde, wo es diese Gemeinde Jesu gibt, erstrahlt dieses Licht. Da ist Licht in Sicht. Da gibt es wieder Hoffnung und Zuversicht. Und jeder darf das erfahren, der sich aufmacht und kommt.

 

So gehen wir voll Zuversicht in die Zukunft unseres Lebens. Jeden neuen Tag dürfen wir aus der Hand Gottes nehmen. Trotz aller Vergänglichkeit gilt die Aussage Jesu: „Seine Worte, seine Zusagen vergehen nicht!“