1. JOHANNES 1,5 - 2,6;  PREDIGT:

 

Das Leben im Licht

„ Das ist die Botschaft, die wir von Jesus Christus gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.  Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit. Wenn wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns. Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt. Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat. “

 

     Liebe Gemeinde! Sündenvergebung mit den Folgen, die daraus erwachsen, ist das größte Angebot Gottes, das er uns unterbreitet und darauf wir eingehen dürfen. Das werden wir nie bereuen und das macht uns zu glücklichen und dankbaren Gotteskindern. Sündenvergebung ist zwar eine ernste Sache, aber genauso eine erfreuliche und befreiende Sache. Es ist ein Sprung nach vorne, den wir tun dürfen. Da wird unser Leben auf ein total neues Fundament gestellt, das nicht mehr wankt, sondern alles aushält und darauf ein total neues Lebensgebäude ersteht. Die Sündenvergebung ermöglicht uns ein dynamisches Christenleben im Lichte Gottes.

     Gott will, dass es uns gut geht. All das Schlechte auf dieser Erde zeugt nicht von seinem Willen. Es ist das Werk seines Gegenspielers. Gottes Werk sieht ganz anders aus. Und durch die Sündenvergebung stoßen wir auf sein Werk, werden wir in sein Werk, in sein Handeln mit eingebunden. Dies gleicht oft einer Kehrtwendung von 180°. Auf einmal ist uns das wichtig, was Gott mit uns vor hat. Auf einmal saugen wir das Wort Gottes wie ein trockener Schwamm auf. Auf einmal reden wir mit Gott und besprechen alles mit ihm. Auf einmal ist uns seine Meinung wichtig und wir beachten seine Gebote. Auf einmal fragen wir Gott, was er mit uns vor hat. Das wertet unser Leben gewaltig auf und wir werden zu Originalen Gottes.

     Mit der Sündenvergebung fließen die Dimensionen Gottes in unser Leben herein. Damit haben wir neue Perspektiven des Lebens, die uns sonst verschlossen blieben. Damit sind wir Teilhaber an seiner Macht und Kraft. Ja, es öffnen sich uns die Pforten des Paradieses, des Himmels Gottes. Da sind wir von den lichten Mächten und Kräften Gottes umgeben und umschlossen. Da bekommt jeder Tag unseres Lebens einen sinnvollen Inhalt. Kein Augenblick ist umsonst durchlebt. Dann füllt uns Gott den Raum unseres Lebens aus und teilt uns die Zeit ein. Er bringt Licht in unsere Verhältnisse. Er schenkt uns Klarheit für alle unsere Entscheidungen. Er schenkt Erfüllung, Kraft, Weisheit und Geborgenheit, letztlich alles, was wir uns wünschen und wonach wir uns Menschen sehnen. Da lohnt es sich zu leben und zu wirken. Da blüht unser Leben erst recht auf und trägt 100-fältige Frucht. Da reift in uns die Ewigkeit Gottes. Noch dynamischer und segensreicher können wir nicht leben. Das alles wird möglich, weil uns Gott die Sündenvergebung schenkt.

     Drei Sichten in Bezug auf die Sündenvergebung: 1) Gott ist Licht. 2) Mit der Gotteserfahrung erleben wir die Sündenerfahrung. 3) Die Sündenvergebung selbst.

 

     1) Gott ist Licht. Das wird in diesem Text ganz stark betont. Wir alle sehnen uns nach dem Licht, nach lichtvollen Verhältnissen. Zum Glück haben wir künstliches Licht, das wir sehr viel benötigen und einsetzen. Es gibt Lichttherapien, die das seelische Gleichgewicht unterstützen. Und das Licht der Sonne ermöglicht erst das Leben. Sonst würde auf dieser Erde nichts wachsen und gedeihen. Mit Kollektoren und Photovoltaik nützen wir die Kräfte der Sonne zum Erwärmen von Wasser und zur Erzeugung von Strom.

     Wie viel mehr gilt das alles auch für Gott. Wenn es ihn nicht gäbe, ja dann gäbe es diese unsere ganze Welt nicht. Bei der Schöpfungsgeschichte spielte sein Licht eine gewaltige Rolle. Damit fing die ganze Schöpfung an. Gottes Licht ist so gewaltig, sodass man sagt: „Wer Gott sehen will, muss sterben!“ Damit wir sein Licht vertragen, kam sein Sohn ganz gering auf diese Erde. Nun können wir Gottes Licht erleben, denn Jesus selbst sagt: „Ich bin das Licht der Welt!“ Und: „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ Und wer Jesus annimmt, zu dem sagt er: „Ihr seid das Licht der Welt!“ Gott schafft durch Jesus unter uns lichtvolle Verhältnisse. Er schenkt uns damit den rechten Durchblick und Überblick. Zwar wissen und verstehen wir nicht alles. Aber durch Jesu Gegenwart werden wir nie mehr hinters Licht, sondern in alle Wahrheit geführt, vor allem in alle Wahrheit über uns selbst und teilweise auch über unsere Nächsten und über den Geschehnissen in dieser Welt.

     Wenn wir einen Regenbogen betrachten, dann bricht sich das Licht in verschiedene Farben. So ist auch im Licht Gottes vieles enthalten: Wärme, Lebenskraft, Freude, Friede, Freundlichkeit, Erbarmen, Wegweisung, auch Warnung vor den Abgründen des Lebens, damit wir ihnen ausweichen können. So können wir sicheren Schrittes unsere Wege gehen und alles in rechter Weise bewältigen. Es darf uns kein Dunkel mehr beeindrucken, denn wir haben mit Gott das wahre Licht, das alle Finsternis vertreibt. So leuchtet Gottes helles Licht in unser Leben herein.

 

     2) Mit der Gotteserfahrung erleben wir die Sündenerfahrung, die Sündenerkenntnis. Normalerweise denken wir Menschen nur gut von uns selbst und oft sehr schlecht über unsere Nächsten. Das ist ein uns angeborener Selbsterhaltungstrieb. Wer nun mit Gott der Bibel in Berührung kommt, der erschrickt zuerst einmal über all das, was er selbst schon Ungutes und Böses getan hat. Aber das geschieht nicht deshalb, weil Gott mit erhobenem Zeigefinger zu uns käme. Das tut er nie. Sondern das geschieht, weil mit Gott seine Heiligkeit, seine Größe, eben sein Licht zu uns kommt. Was da vorher so im Dunkel schlummerte, wird auf einmal vom Licht getroffen, angestrahlt und aufgedeckt. Normalerweise wollen wir das verhindern. Aber weil wir um die ganze Liebe Gottes wissen, lassen wir das zu.

     So wie wir zum Arzt gehen, um uns helfen zu lassen, so dürfen wir Gott aufsuchen und ihn an uns heran lassen. Dann zeigt uns Gott, wo es bei uns hapert, wo etwas besser und anders werden darf und soll. Als Adam und Eva das erste Mal etwas Unerlaubtes taten, da wurden sie gewahr, dass sie nackt waren und versteckten sich vor Gott. Gerade vor Gott erkennen wir, dass wir vor ihm nicht bestehen können.

     Letztlich ist „die“ Ursünde unsere „Trennung von Gott“, unsere Gottestrennung. Normalerweise richten wir unser Leben nach unseren eigenen Wünschen ein. Da hat Gott nichts zu melden und drein zu reden. Das ist unsere Gottestrennung, unsere Ursünde. Wer nun auf Gott stößt, dem ist das auf einmal leid. Auch das ist schon Sündenerkenntnis. Da müssen wir gar nichts Schlimmes getan haben. Und auf einmal fangen wir an, alles mit Gott abzusprechen, nach Gottes Rat und Willen zu fragen, ihm unser ganzes Leben zu unterstellen. Und wir reihen uns in aller Treue in das ein, das Gott für uns auersehen hat. Auf einmal werden uns die Wege Gottes ganz wesentlich und wichtig.

 

     3) Nun kommen wir zur Sündenvergebung selbst. Bei manchen Heilungsgeschichten vergibt Jesus dem Betroffenen zuerst die Sünden und danach heilt er ihn. So ist die Sündenvergebung wichtiger als die Gesundheit. Man könnte sagen: Die Vergebung bewirkt die Gesundheit unserer Seele. Das ist die Grundlage dafür, dass sich unser ganzes Leben viel besser entwickeln kann.

     Jesus hat die Macht, uns die Sünden zu vergeben, sei es nun unsere Gottestrennung, seien es die alltäglichen Fehltritte oder seien es schwerwiegende Taten und Verfehlungen. Jesaja 1,18: „Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden!“

     Wenn ein Mensch in jungen Jahren zum Glauben kommt, wird er vor Vielem bewahrt, was andere an Schlechtem erleben. Das sind gewaltige Vorteile und Vorgaben, die er dabei erfährt. Aber auch allen anderen Menschen gereicht die Sündenvergebung zu ihrem eigenen Vorteil. Denn das Alte, die Sünde, wird vergeben, vergessen und ausgelöscht. Das galt sogar für den Schächer am Kreuz, also in seiner letzten Lebensstunde. Er wurde durch das Wort Jesu, durch die Zusage Jesu ermächtigt, unbelasteten Zugang zum Paradies zu haben: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein!“

     Scheuen wir uns nicht davor, die Sündenvergebung, zugesprochen durch einen bevollmächtigten Boten mit Handauflegung, zu praktizieren. Denn hinterher spüren wir eine große Erleichterung, Befreiung und Lebensfreude. Da fallen wahrhaftig alle negativen Lebenserfahrungen von uns ab. Sie sind wie Zentnergewichte, die wir nicht mehr mit uns herumschleppen müssen. Wir können viel freier und freudiger weiter gehen und weiter leben.

     Die Sündenvergebung ist ein großes und gewaltiges Geschenk Gottes an uns. Sie ist die Vorausbedingung für das Neue Leben aus Gott. Beim ersten Mal dieses Erlebnisses werden wir neu geboren, stellt es die Neugeburt aus Wasser und Geist dar. Danach gilt die Aussage Jesu in Johannes 13,10: „Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden, denn er ist ganz rein!“ Sobald uns etwas bewusst ist, dürfen wir uns die alltäglichen Übertretungen vergeben lassen. Zur Sündenvergebung gehört natürlich auch immer, dass wir auf menschlichem Gebiet alles ordnen und regeln, was wir verdorben und falsch gemacht haben. Z.B. Zachäus gab vierfach zurück, wo er andere betrogen hatte.

     Durch die Sündenvergebung bekommen wir die rechte Basis zum Leben. Da gründen wir unser Leben auf dem Grund, den Jesus in uns gelegt hat. Da ist uns das Gebet sehr wesentlich. Da lassen wir die Worte Gottes auf uns wirken: bei unserer Bibellese, bei den Gottesdiensten und beim gemeinsamen Gespräch im Hauskreis. Auch das Vorbild, das uns Jesus hinterlassen hat, bedeutet uns sehr viel und wir lernen unser Leben lang davon. Es entsteht eben mein total neues Lebensgebäude, das es vorher überhaupt nicht gab. Nichts bindet uns mehr nach unten zu dem Bösen und Unguten. Sondern wir dürfen lichtvolle Wege einschlagen. Unser Alltag wird vom Licht Gottes bestrahlt und durchleuchtet. Vieles wird klar und lichtvoll. Es geht uns alles viel leichter von der Hand, viel freudevoller, erfüllender, befriedigender und liebevoller. Es ist eben der neue Weg Gottes, den wir gehen dürfen. Sogar in schweren Situationen haben wir ein tragendes Fundament, von dem wir nicht herunter gestoßen werden können.

 

     So ist die Sündenvergebung das größte Angebot Gottes, das er uns unterbreitet und darauf wir eingehen dürfen. Damit ermöglicht uns Gott ein dynamisches Christenleben in seinem Lichte. Da fließen die Dimensionen Gottes in unser Leben herein. Und wir sind Teilhaber an seiner Macht und Kraft. Es öffnen sich uns die Pforten des Paradieses, des Himmels Gottes. Wir sind von den lichten Mächten und Kräften Gottes umgeben und umschlossen. So bekommt jeder Tag unseres Lebens einen sinnvollen Inhalt.