1.Timotheus
2,1-6a; Predigt:
Vor allen Dingen tue man Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst zur Erlösung für alle gegeben hat.
Unser
Gebetsleben ist vom gottgewollten Leben und Wirken geprägt. Wer
viel betet, durch den kann Gott kommen und wirken. Dem geht es
nicht mehr um die Selbstverwirklichung, sondern um die
Gottesverwirklichung. Gerade das Gebet befreit uns von uns
selbst. Wir geraten in den Einflussbereich Gottes und bekommen
seine Wertvorstellungen. Darunter kommt unser Leben innerlich zur
Ruhe und wir können uns der größten Kraft Gottes aussetzen und
stehen positiv im Leben. Das festigt unser Leben so stark, sodass
uns nichts mehr aus der Bahn Gottes wirft. Es ist aber nicht
unser Verdienst, sondern allein der Verdienst Gottes. So wäre es
von uns schofel, wenn wir dieses Angebot Gottes ausschlagen
würden.
Paulus
gibt hier dem Timotheus eine klare Richtung vor: Unsere Gedanken,
Worte und Taten, unsere Gesinnung und unsere Begegnungen dürfen
durchs Gebet eine klare und eindeutige Richtung bekommen. Dadurch
sind wir nicht mehr vom Bösen Getriebene, sondern vom Guten. Wir
verstehen Gott und seinen uns zugedachten Auftrag richtig. Wir
wissen um das wahre Leben und kennen die wahren Lösungen.
Es
genügt nicht, über Gott Bescheid zu wissen. Da kennt sich sogar
der Teufel bestens aus. Wir benötigen sehr dieses liebende
Gespräch mit ihm. Dann wird es auch zu unserem Herzensanliegen,
dass Gottes großer und gewaltiger Wille geschieht. Gerade das
Gebet motiviert und befähigt uns dazu.
Ein
Spezialgebiet unseres Gebetslebens ist die Fürbitte. Da können
wir nicht genügend für alle Menschen einstehen, gerade auch
für unsere Allernächsten. Hier können wir die göttlichen
Kräfte nützen, die unsere menschlichen Möglichkeiten weit
übersteigen.
In
jedem Menschenleben gibt es Situationen, die nur Gott bewältigen
und lösen kann. Mit der Fürbitte werden diese Kräfte
freigesetzt. Gott öffnet uns dann das Herz und die Augen für
die rechte Lebensart, Lebensantwort und all den Möglichkeiten,
die unsere Wünsche auch befrieden, stillen und erfüllen
können. Lassen wir uns das nicht zwei Mal sagen. Nützen wir
diese uns gegebenen Möglichkeiten.
Unser
Gebetsleben befreit uns zum gottgewollten Leben und Wirken. Unser
Text nennt uns dazu drei Gesichtspunkte: 1) Die Lebensaufgabe
Gottes besteht darin, allen Menschen helfen zu wollen. 2) Durch
Jesus Christus bekommen wir zu Gott eine lebendige und lebensnahe
Beziehung. 3) Mit unserem Gebetsleben können wir uns für alle
Menschen einsetzen.
1)
Die Lebensaufgabe Gottes besteht darin, allen Menschen helfen zu
wollen. Vers 4: Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und
sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Das Heil Gottes zieht
weite Kreise und will keinen ausschließen, sondern alle dabei
haben. Gott will uns das Positive, das Gute, das ihm
Wohlgefällige, das Reine, das Heile, das Ewige, die Herrlichkeit
und Schönheit vermitteln. Normalerweise sind uns Menschen diese
Lebensinhalte verloren gegangen. Aber Gott will sie uns immer
noch vermitteln. Und er wäre nicht Gott, wenn er das nicht
fertig brächte.
Gott
will nicht das Negative, das Böse, das Missfallen, das Unreine,
das Heillose, das Vergängliche, alle Niederträchtigkeiten und
alles Hässliche. Die Bibel nennt uns den Teufel, den Satan,
durch den solches oft im Leben vorherrscht. Er ist der
Gegenspieler Gottes. Und niemals können wir solches
Fehlverhalten Gott in die Schuhe schieben; ihn dafür
verantwortlich machen. Wer das dennoch tut, trifft nicht die
Wahrheit. Auch das ist eine teuflische Masche und List.
Auch
wenn wir Menschen noch so sehr von Gott abgewichen sind, bleibt
Gott die uns liebende Autorität. Und wer sich ihm öffnet,
erlebt diesen liebenden Lebensstrom, der in sein Leben fließt.
Das ist der Wille Gottes.
Man
sagt: Des Menschen Wille ist sein Königreich! Wie wesentlich ist
es dann, dass wir mit unserem Willen nach dem Willen Gottes
fragen. Denn nur dann kann in uns etwas gut werden. Dann glätten
sich unsere Lebenswellen. Dann wird unser Herz ruhig und fest.
Dann kommt zusätzlich neuer Schwung in unser Leben. Dann rührt
sich wieder das, das noch aus dem Paradies stammt. Dann werden
auch unsere Lebensinhalte vom Guten und vom Gott-Wohlgefälligen
bestimmt und wir dürfen für viele echte Vorbilder sein.
Es
ist noch Gottes guter Wille vorhanden. Dieser spiegelt sich in
den Menschen wieder, die sich ihm ergeben. Es ist zwar sehr
schade, dass so viele Menschen dieses Angebot Gottes nicht
nützen. Aber deshalb wird das Angebot Gottes nicht geschmälert.
Es bleibt, solange die Erde steht. Es ist und bleibt die
Lebensaufgabe Gottes, dass er allen Menschen helfen will.
2)
Durch Jesus Christus bekommen wir zu Gott eine lebendige und
lebensnahe Beziehung! Vers 5f: Es ist ein Gott und ein Mittler
zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus
Jesus, der sich selbst für alle zur Erlösung gegeben hat. Damit
ist nicht der sog. Allversöhnung das Wort gesprochen. Sondern
diese Erlösung gilt für alle, die sie annehmen. Gott, Jesus,
selbst schließt keinen aus.
Das
Erlösungswerk Jesu können wir in unsrem Leben nicht genügend
bedenken, beachten und bedanken. Für die Erlösten ist es das
Höchste und Größte geworden. Die Offenbarung des Johannes
schwärmt davon in den höchsten Tönen. Kap 7: Eine große Schar
stand vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen
Kleidern. Sie riefen: Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron
sitzt.... Sie sind aus der großen Trübsal gekommen und haben
ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen und hell gemacht....
Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht
auf ihnen die Sonne oder irgend eine Hitze lasten. Denn das Lamm
wird sie leiten und weiden zu den Quellen des lebendigen Wassers
und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen. Kap.14: Sie
singen ein neues Lied, das sonst niemand lernen konnte, denn sie
sind von der Erde erkauft. Kap.21f unterstreichen das noch einmal
mit faszinierenden Worten.
So kümmerlich sich das in unserem Leben auch darstellt, so
können wir hier nur staunen über Jesu Güte und Barmherzigkeit.
Paulus geht an anderen Stellen so weit, dass er sagt: Alles, was
uns Menschen normalerweise ein Gewinn ist, erachtet er als Kot,
damit er nur diesen Christus gewinne.
Der
Teufel bringt es für viele fertig, die Größe Jesu in den Dreck
zu ziehen. Das geht hinein bis in die höchsten Stellen unserer
Kirche. Aber für die praktizierenden Christen ist der
Sachverhalt genau das Gegenteil. Denn Christus hat dem Teufel
alle Macht genommen und das wahre Leben ans Licht gebracht.
Man
fragt sich oft: Gibt es denn noch für uns Menschen eine Rettung?
Ja, es gibt sie. In Jesus haben wir eine Lebensinstanz vor uns,
die das Zeug dazu hat, alle unsere Probleme zu lösen. Dazu hat
Jesus im Himmel und auf Erden alle Macht. Wer andere Lösungen
anstrebt, erlebt Pseudolösungen, die doch irgendwann einmal zum
Scheitern verurteilt sind. Alle anderen Lebenserfüllungen halten
oft nicht das, was sie versprechen. Viele davon sind sogar wie
Seifenblasen, die bei der ersten Schwierigkeit, die kommt,
zerplatzen.
Jesus
Christus ist die einzige Größe, die uns aus der Misere dieses
Lebens herausholen kann. So lassen wir uns nicht mehr von den
Boshaftigkeiten dieser Welt beeindrucken, sondern nur noch von
dem Erlösungswerk Jesu. Vermehren wir nicht mehr das Böse,
sondern nur noch das Gute. Dazu haben wir in unserem Alltag sehr
viele praktische Gelegenheiten. Das Erlösungswerk Jesu
ermöglicht uns eine positive Lebensweise. Das schaffen wir nur
dann, wenn wir durch Jesus Christus eine lebendige und lebensnahe
Beziehung zu Gott haben.
3)
Mit unserem Gebetsleben können wir uns für alle Menschen
einsetzen. Verse 1-3: Vor allen Dingen tue man Bitte, Gebet,
Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und
für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben
führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Dies ist
gut und wohlgefällig vor Gott, unserem Heiland.
Es
ist oft nicht leicht, sich für die Menschen einzusetzen, wenn
man so viel Gegeneinander und Boshaftigkeiten erfährt. Und doch
ist es unsere Aufgabe. Wir haben dazu den Schutz und die
Bewahrung Gottes. Denn letztlich scheitert nur der am Leben, der
Böses vorhat und tut; und nicht der, der das Gute dagegensetzt.
Gott eröffnet uns so viele Möglichkeiten, sodass wir die
Kämpfe gegen etwas oder jemanden gar nicht mehr nötig haben.
Das hat Christus für uns getan. Er hat das Böse überwunden.
Nun stehen wir auf der Seite des Siegers, auf der Seite der
Erlösten.
Es
ist unsere Lebensaufgabe, uns für das einzusetzen und
herzugeben, das uns Gott eröffnet. Mit der Fürbitte werden uns
dafür die Augen geöffnet und der Weg bereitet und geleitet. Da
bekommen wir die Liebe zu den Menschen geschenkt und all die
Überwindungskräfte, die wir sehr nötig brauchen.
Wo einer gegen den andern kämpft, da werden so viele unglückliche Menschen produziert. Deshalb heißt es hier im Text: Damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit. Gerade durch die Fürbitte kehrt in uns und unter uns dies ein. Da kann man sehr vieles verkraften und aushalten und dazu noch positiv wirken und schaffen.
Wie
oft sind auch wir innerlich aufgewühlt, aggressiv und boshaft.
Da hilft oft nur: Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für
alle Menschen. Das sind vier Hilfen für eine positive
Lebensbewältigung, die sich alle in unserem Gebetsleben
anbahnen. Mit unseren Bitten setzen wir uns für das erkannte
Gute ein, das immer in Übereinstimmung zu den Verheißungen
Gottes steht. Das Gebet verdeutlicht eine lebendige
Lebensbeziehung zu Gott, das auch oft ein Ringen mit Gott ist.
Mit der Fürbitte motivieren wir uns für ein rechtes Miteinander
und Füreinander. Unsere Danksagung ist ein Zeugnis dafür, dass
wir aus der Fülle Gottes zu schöpfen wissen, um davon austeilen
zu können.
Vielleicht
spüren wir, dass durch solch ein Gebetsleben unser Alltag
positiv beeinflusst wird. Da fühlt man sich im Leben wieder
wohl. Da kann man wieder aufatmen und durchatmen.
So
ist es ein wesentlicher Aufruf an uns Christen: Mach aus allem,
das dich bewegt, ein Gebet! Räumen wir unserem Gebetsleben den
ihm gebührenden Platz ein und lassen wir ihm unsere größte
Aufmerksamkeit zukommen. Luther hat gesagt: Der Schuster macht
Schuhe, der Schreiner Möbel, so betet der Christ! Und: Neben dem
Predigtamt ist das Gebet das zweitwichtigste Amt der
Christenheit. Dabei gebrauchen wir die Großherzigkeit Gottes. Es
verleiht uns Flügel, um alles mit den Augen Gottes betrachten zu
können. Es greifen die Verheißungen und Segensströme Gottes.
Noch
hält das Gebet diese Welt zusammen. Eine verschwindend kleine
Minderheit praktiziert das, damit Menschen zur Wahrheit finden
und die Erlösung Jesu annehmen. Dafür erbitten wir den Segen
Gottes. In dieser Art und Weise können wir uns mit unserem
Gebetsleben für alle Menschen einsetzen.
Wer
viel betet, dem geht es nicht mehr um die Selbstverwirklichung,
sondern um die Gottesverwirklichung. Das festigt unser Leben so
stark, sodass wir positiv im Alltagsleben stehen dürfen. Nichts
wirft uns mehr aus der Bahn Gottes. Es werden in unserem Leben
die Kräfte Gottes freigesetzt. Und wir werden zum gottgewollten
Leben und Wirken befähigt.