APOSTELGESCHICHTE  1,3-11;  PREDIGT:

 

„ Jesus zeigte sich seinen Jüngern nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes. Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;  aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. “

 

Als Christen haben wir eine hoffnungsvolle Zukunft vor uns. Auch die Himmelfahrt Christi, die Thronbesteigung Jesu, ist für uns heute ein sehr wesentliches Geschehen. Denn damit hat Jesus die Möglichkeit, sein Ostergeschehen uns Allen auf dieser Erde, die im Glauben an ihn stehen, zu schenken, zu ermöglichen. Jetzt hat Jesus im Himmel und auf Erden alle Macht, mit der er die Seinen führt und leitet. Vor Himmelfahrt konnte er nur in Israel tätig sein. Nach Himmelfahrt kann er überall zu allen Zeiten tätig sein und wirken.

Mit der Himmelfahrt Jesu haben wir einen offenen Himmel Gottes. Des Himmels Fenster und Türen sind für uns geöffnet. Schon zu unseren Lebzeiten gibt es eine Hinüber und Herüber.

Die Zukunft dieser Welt ist düster, dumpf und oft erschreckend. Viele bekommen deshalb eine berechtigte Angst. Wenn sich da nichts ändert, gibt es viele hoffnungslose Fälle, Menschen. Auch die Bibel sagt, dass es auf dieser Welt nicht besser, sondern eher schlechter wird und am Ende der Untergang steht. Für den einzelnen Menschen ist dieser Untergang mit seinem Tode besiegelt.

Gott dagegen zeigt uns in Bezug auf die Zukunft unseres Lebens einen total anderen Weg. Durch Jesu Werk und Einsatz darf unsere Zukunft hell, freundlich, leuchtend und hoffnungsvoll mit Freude und Seligkeit sein. Und das gilt dann auf ewig. Wer wollte da nicht tauschen?!!

Gehen wir diesen Weg. Er lohnt sich. Lassen wir uns dazu führen, prägen und gestalten. Das zahlt sich aus. Öffnen wir uns dem Wirken des Heiligen Geistes. Er führt uns in alle Wahrheit über uns selbst, über diese Welt und über die Geheimnisse des Reiches Gottes. Dann finden wir auch die von Gott geschenkten und gewirkten Ziele. Dann lohnt sich aller Einsatz unseres Lebens, jeder neue Tag.

Und was das Große an Himmelfahrt ist: Wir spinnen nicht irgend welche Luftgespinste. Wir träumen und sinnieren nicht. Wie es hier die beiden Engel tun, wird uns der Weg in den Alltag gewiesen, was momentan dran und wichtig ist. Gerade dann gilt das Sprichwort: "Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen!" Oder biblisch ausgedrückt, Hebräer 3: "Heute, wenn du seine Stimme hören wirst, so verstocke dein Herz nicht!" Nur so haben wir auch eine hoffnungsvolle Zukunft. Dreierlei will uns dieser Text nahe legen: 1) Wir dürfen Zeiten besonderer Gottes Erfahrungen haben, die uns sehr viel bedeuten. 2) Der Heilige Geist schenkt uns die neuen Erkenntnisse vom ewigen Gottes Reich. 3) Als die Boten Gottes bekommen wir die Kunst des rechten Lebens und Wirkens.

 

1) Wir dürfen Zeiten besondere Gottes Erfahrungen haben, die uns sehr viel bedeuten. Für die damaligen Jünger waren diese 40 Tage mit Jesus nach Ostern ein Aufatmen nach dem Schock von Karfreitag. Auch wir durchgehen oft kritische Zeiten. Wohl dem, der vorher um die Begegnungen und Erlebnisse mit Jesus weiß. Das bewahrt ihn zwar nicht vor den kritischen Zeiten. Auch für ihn kommen sie. Aber das verhilft ihm zum rechten Durchgehen und Meistern dieser Situationen. Dann ist es unmöglich, dass er nicht mehr weiter weiß. Denn Jesus ist bei ihm und zeigt ihm den Weg, die Antwort, die Lösung, die rechte Bewältigung.

Seit Himmelfahrt ist es Jesus möglich, eine ganz individuelle, persönliche Beziehungen zu uns zu knüpfen. Für ihn ist es kein Hindernis, dass wir typmäßig sehr verschieden sind. Jeder kommt auf seine Rechnung. Jeder gewinnt sehr viel dazu. Oder besser gesagt: Durch eine Neugeburt sind wir die Gewinner des waren Lebens, der gewaltigen, gewissen Erfüllung unseres Lebens. Das gibt uns die täglich nötige Hoffnungen für unsere Situationen. Da geht es dann stetig weiter und voran. Keiner bleibt auf der Strecke.

Diese unsere Beziehungen zu Gottes über Jesus Christus bereuen wir nie. Dadurch haben wir im täglichen Leben immer einen Halt; hat jeder Tag seinen Sinn und Zweck; gibt es eine Hoffnung für unsere Zukunft. Und darüber knüpfen wir eine Beziehung zur Ewigkeit Gottes. Da ist uns Gott ganz, ganz nahe. Sein Handel und Wirken erleben wir in überwältigender Art und Weise. Wohl dem, der dazu bereit ist, der sich dafür öffnet und auch sein Leben lang offen bleibt. Dann geht Gott seinen Weg mit ihm. Das ist das Amen der Kirche. Dann haben wir auch Zeiten besonderer Gottes Erfahrungen, die uns sehr viel bedeuten.

 

2) Der Heilige Geist schenkt uns die neuen Erkenntnisse vom ewigen Gottes Reich. Es heißt hier: "Wir werden die Kraft des Heiligen Geistes empfangen!" Dabei ist sehr wesentlich: Der Heilige Geist hat uns! Und nicht: Wir haben den Heiligen Geist! Dieser Heilige Geist ist wahrhaftig vorhanden. Und gerade er hat eine große Umsicht und Weitsicht. Damit führt er uns tatkräftig. Er gibt unserem Leben einen Sinn. Er schenkt uns diese Gottes Beziehung, durch die wir wahre Erfüllung erleben!

Pfingsten verdeutlicht dann die Ausgießung des Heiligen Geistes. Aber möglich ist das erst durch Himmelfahrt geworden. Vor Himmelfahrt bekamen nur Einzelne den Geist Gottes: Propheten, einzelne Könige und besonders Erwählte. Mit Himmelfahrt, der Thronbesteigung Jesu, ermöglichte er, dass alle praktizierenden Christen diesen Geist Gottes erleben können.

Wenn Dr. Martin Luther sagt: "Der Heilige Geist ist wie ein Platzregen, der heute hier und morgen wo anderes niedergeht!" Dann heißt das nicht, dass ich ihn heute erlebe und morgen nicht mehr. Sondern das heißt, dass er mich in ein sehr bewegtes Leben hinein nimmt. Unser oft schon statisches Leben bekommt einen dynamischen Ablauf. Wobei aber nicht eine Hetze oder Stress gemeint ist, sondern ein erfülltes, bewegtes und erlebnisreiches Leben und Wirken.

An vielen biblischen Stellen heißt es, dass uns der Heilige Geist einen gewaltigen Vorschuss vom Zukünftigen, vom Ewigen, vom Herrlichen, vom Himmel Gottes und von den Wohnungen Gottes gibt.

Wir Menschen würden ja alle sehr oft auf der Stelle treten. Unsere Ziele, die wir haben, bringen uns außer dem Materiellen nichts ein. Darüber verrennen wir uns sehr oft im Leben und werden dabei an Gott und den Menschen schuldig. Durch unsere Gottes Beziehungen schenkt uns der Heilige Geist die nötige Einsicht und Bewältigung. Er korrigiert uns nicht, um uns zu ärgern, sondern um uns wesentlich weiter zu bringen. Und von uns aus gesehen hat es immer einen Sinn, seine Reden zu befolgen. Was er uns rät und eröffnet, führt uns weiter.

Das Wirken des Heiligen Geistes kann man mit einer Blindenheilung vergleichen. Da werden in rechter Weise unsere Augen, Ohren und das Herz geöffnet, alle Scheuklappen genommen, die Balken aus unseren Augen gezogen. Es sind weniger geistige, sondern geistliche Erkenntnisse gemeint, die er uns schenkt. Damit öffnet er uns die Gaben Gottes, die wir nun mit unseren Gaben und Fähigkeiten einsetzen und vermehren dürfen.

Öffnen wir uns an jedem Morgen seinem Wirken. Damit bekommen wir die Kraft und die Weisheit für den neuen Tag. Der Heilige Geist schenkt uns die neuen Erkenntnisse vom ewigen Gottesreich.

 

3) Als die Boten Gottes bekommen wir die Kunst des rechten Lebens und Wirkens. Vieles davon ist schon angeklungen. Aber jetzt geht es um die blutige Alltagsrealität unseres Lebens, die aber nicht mehr vom Untergang bestimmt ist, sondern vielmehr vom Aufbau des ewigen Gottes Reiches. Gott und die Christen kennen das höhere Ziel der Vollendung der Neuschöpfung, des Reiches Gottes. Der urewige Gedanke Gottes seit der Schöpfung geht weiter, bis alles erfüllt ist!

Und unsere Urbestimmung ist, ein Ebenbild Gottes sein zu dürfen. Im Neuen Testament wird das an vielen Stellen aufgegriffen: die Neue Kreatur; das göttliche Geschlecht, das Heilige Volk, die königliche Priesterschaft und viele, viele andere Aussagen. Nur das hat in unserem Leben einen Sinn, was diesem Ziel dient.

Dabei ist das aber nichts Hochtrabendes, sondern etwas sehr Reelles und Reales! Denn unsere schönsten Erkenntnisse würden uns nichts helfen, wenn sie uns vom alltäglichen Leben abhalten würden. Deshalb werden diese Jünger hier zu Himmelfahrt von den beiden Engeln angewiesen, nicht gegen den Himmel zu starren, sondern gefälligst wieder heim zu gehen.

Unsere Gottesdienste, Bibelstunden, Hauskreise und Bibelfreizeiten sind natürlich wichtig und nötig. Für die Jünger waren das die 40 Tage, in denen sie mit Jesus zusammen waren. Aber dann gilt es, das dabei Erfahrene und Erlebte im Alltag einzusetzen. Dann gilt es, noch treuer und gewissenhafter seine Arbeit zu tun, die daheim und im Beruf auf uns wartet. Wir starren nicht in eine unerreichbare Zukunft, sondern wir sind für die alltäglichen Belange unseres Lebens sehr aktiv und zuverlässig. Was helfen uns die größten geistlichen Erkenntnisse, wenn darunter das tägliche Leben vernachlässigt wird? Dann sind wir nicht besser wie "die" Menschen, die größte wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Errungenschaften haben, aber das Zusammenleben immer mehr im Argen liegt. Gott will das nicht. Da ist er sehr penibel, genau. Er will ja keine Abgeschobenen, Nichtstauger, Ausgebeuteten oder wie man sie noch bezeichnen möchte. Gerade er will, dass jedem geholfen wird und zur Geltung kommt.

Und doch darf darüber die Ewigkeit Gottes zum Leuchten kommen, seine Neuschöpfung entstehen. So wie Kinderaugen leuchten können, dasselbe will Gott jedem Menschen schenken, egal in welcher Lage er steht und sich befindet. Und dieses Leuchten kann uns nur Gott schenken.

Worin besteht die wahre Kunst des rechten Lebens und Wirkens? Weil wir unsere Seligkeit niemanden vererben können, ist unser gelebtes Zeugnis sehr wesentlich. Dadurch wird unser Nächster angesprochen und ermutigt, sich ebenfalls mit seinem ganzen Leben Gott anzubefehlen. Das ist die beste Erziehung, die es gibt. Daraus entwickelt sich ein praktizierender Christ, der mittels einer Neugeburt sich zum vollen Lebensalter entwickelt. So bekommen wir als die Boten Gottes die Kunst des rechten Lebens und Wirkens!

 

Gerade als Christen haben wir eine hoffnungsvolle Zukunft vor uns. Die Himmelfahrt Christi, die Thronbesteigung Jesu, ermöglicht ihm, uns allen heute zu begegnen. Er kennt die Grenzen, die wir noch haben, nicht mehr. Wir bekommen durch den Heiligen Geist seine Macht zu spüren, die er im Himmel und auf Erden besitzt. Damit führt und leitet er uns auch durch die nächsten Tage und Zeiten.